Auf den Spuren der Maifelder Urahnen: US-Anwalt besucht die Heimat seiner Vorfahren


Maifelder suchten in Amerika ihr Glück

Bartholomäus Hoffmann, 1775 in Brieden geboren, war Korbmacher und Ehemann von Elisabeth Fuhrmann, Tochter eines Gappenacher Stellmachers. In Münstermaifeld wurden die beiden sesshaft und bekamen acht gemeinsame Kinder, u. a. Josef Hoffmann, geboren 1810 in Brohl. Joseph lernte Schuhmacher und heiratete Maria Laux, die zwei Jahre nach der Geburt ihrer Tochter Anna Maria starb. Seine zweite Frau Maria Anna Heidger aus Metternich brachte zwei weitere Kinder zur Welt. Die fünfköpfige Familie wanderte am 21. Juni 1843 nach Amerika aus. Von Rotterdam aus starteten sie mit dem Ozeandampfer Louisa nach New York. Die Auswanderer blieben erst in Ohio, bevor sie sich 1846 in Germantown, Wisconsin, als Farmer niederließen. Ihren Lebensabend verbrachten die Hoffmanns schließlich ab 1880 zusammen mit Tochter Mary Anna und deren Familie in Rib Falls im Marathon County. Diese Mary Anna, 1837 in Münstermaifeld geboren, ist die Ur-Ur-Großmutter von Paul J. Galganski.

Von Münstermaifeld über Rotterdam nach New York

„Was sich so einfach liest, war damals schon ein Riesenabenteuer“, sagt Heimatforscher Manfred Rüttgers. „Die fünf mussten viel Geld aufbringen, irgendwie nach Rotterdam kommen und machten sich dann auf die Reise ins Unbekannte.“ Dank seiner Familienbücher kennt er sich mit den Maifelder Familien und ihrer Geschichte bestens aus. Als sich Paul J. Galganski im Jahr 2009 an ihn wandte, um mehr über seine Ahnen zu erfahren, war er genau an der richtigen Adresse. Dreimal besuchte der Jurist, der sich für seine deutschen Vorfahren interessierte und deren Geschichte für seine Familie und Kinder festhalten wollte, das Maifeld. Hier fand er mit Rüttgers Hilfe noch Einträge in alte Kirchenbücher, Geburtshäuser und u. a. an der Kapelle in Welling Gräber seiner Urahnen. Für die große Unterstützung bedankte er sich in seinem Buch mit einer Widmung für seinen „lieben Freund Manfred Rüttgers“. Ende Juni ist der 68-Jährige als Partner einer Kanzlei in den Ruhestand gewechselt und hat für seine neu gewonnene Freizeit viele Pläne. In einem neuen Buch will er sich der Familie seines Ur-Ur-Großvaters Melchior Jensch annehmen, dem Ehemann von genannter Mary. Auch ein weiterer Besuch auf dem Maifeld ist geplant:  In zwei, drei Jahren möchte er seiner Frau Maura die schöne Gegend auf dem Maifeld und an der Mosel vorstellen, die sein Ur-Ur-Ur-Großvater einst verließ, um in Amerika sein Glück zu suchen.