Gute Ideen gesucht: Für ein gemeinsames statt einsames Leben in MYK


„Obdachlos – Komm mit in meine Parallelwelt“ heißt die Projektidee von Arno Becker aus Polch, der ein Buch über das Leben eines Obdachlosen aus der Region schreiben will, sich seit März regelmäßig mit einem Obdachlosen trifft, ihn für das Interview bezahlt und auch am Erlös aus dem Buchverkauf beteiligen will. Die Ortsgruppe Reudelsterz hat sich mit ihrem Seniorentreff beworben. Gesellige Nachmittage, Spielangebote sowie gemeinsame Ausflüge stärken die Gemeinschaft und beugen der Vereinsamung im Alter vor. Die Verbandsgemeinde Mendig war mit ihren „Helfenden Händen“ aktiv. Sie hat ein Ehrenamtsportal für Senioren in der Verbandsgemeinde Mendig geschaffen, dass sowohl Anlauf- als auch Vermittlungsstelle für vielseitige Bedürfnisse der älteren Menschen ist. Das Haus der Familie in Plaidt entwickelte in den Ortsgemeinden der Pellenz „Die Heimat neu entdecken“. Bei dem generationsübergreifenden Projekt ging es um eine Online-Schnitzeljagd. Ebenfalls online läuft die Bewegungsstunde für Senioren, angeboten von der Bewegungsgruppe in Mendig. Für diese Ideen gab es Urkunden.

Preisträger und Gratulanten
Landrat Dr. Alexander Saftig, Bürgermeister Maximilian Mumm, Bürgermeisterin Kathrin Laymann, Bürgermeister Jörg Lemperz, Stadtbürgermeister Gerd Klasen und die Ortsbürgermeister Markus Bach (Rüber), Horst Klee (Pillig, selbst Preisträger) und Arnold Waschgler (Lehmen und selbst Preisträger) freuen sich mit den Geehrten.


Mit Preisen ausgezeichnet wurden folgende Initiativen: In der Kategorie „Wir helfen uns“ gewann die über 60 Teilnehmende starke Ehrenamtsgruppe „Hilfe für Beller“. Sie bieten vielseitige Hilfe an, organisieren Einkaufsservice, Bürgertreff, Spielnachmittage, Bewegungsangebote, Flüchtlingshilfe und Pflanzaktionen. Ihr Ziel: ein lebenswertes und achtsames Miteinander im Dorf. Auf dem zweiten Platz folgt die „Dorffamilie Winningen“ mit ihrer Telefonpatenschaft. Hier geht es darum, mit alleinlebenden Menschen in Kontakt zu treten und nach Bedarf Hilfe anzubieten, etwa bei Fahrten zum Arzt, Einkäufen oder Spaziergängen. Den dritten Platz belegte Pro Mendig mit vielseitigen Aktionen über Generationen und Kulturen hinweg. Angeboten wurden beispielsweise internationale Familienspaziergänge. Geplant sind gemeinsame Mittagessen, die Ausweitung gegenseitiger Individual- und Mobilitätshilfen.

Im Handlungsfeld „Wir treffen uns“ gewann die Bewegungsgruppe Einig gefolgt vom Kirchenchor Cäcilia Nachtsheim, der mit einer Idee zur Mitgliedergewinnung punktet. Die SängerInnen machen der Bevölkerung Angebote, organisieren Grillabende oder Ausflüge, bei denen sie mit anderen ins Gespräch kommen und Interesse für den Chorgesang wecken.Die Ortsgemeinde Lehmen überzeugte mit dem Kommunikations-Treffpunkt von Ortsbürgermeister Arnold Waschgler. Jeden Monat findet an einem festen Tag ein Kommunikations-Treff statt, immer organisiert von jemand anderen. So werden alle Vereine, viele BürgerInnen und Kinder eingebunden. Im Handlungsfeld „Wir bleiben gesund“ gab es mit der Bewegungsgruppe Rüber und der Ortsgemeinde Pillig gleich zwei Sieger (siehe Seite 3) und dafür keinen zweiten Platz. Dritter wurde das Bewegungsbegleiterteam aus Hatzenport mit seinem Geschichtenhäuschen. Weil durch Corona viele Monate kein Bewegungsangebot für die älteren Menschen stattfinden konnte, stellte man nahe einer Sitzbank eine Art Briefkasten auf, der regelmäßig mit einem Brief gefüllt wurde. Die monatlich wechselnden Geschichten erklärten Bewegungsübungen und erzählten das eine oder andere aus dem Dorfgeschehen. Das Häuschen regte an, sich zu bewegen, dorthin zu kommen und sich einen Bewegungsbrief mitzunehmen oder sich gar sich auf der Bank niederzulassen, um mit anderen ins Gespräch zu kommen.