Klatsch und Tratsch an der Zapfsäule: Mundarttheater in Polch

Verstehe die Mundart! Unser regionales Plattdeutsch soll von allen, besonders von Nichtmundartkundigen verstanden werden. Genau dies hat sich in den vergangenen 24 Jahren in Polch eine Mundart-Theatergruppe auf die Fahnen geschrieben. Mit Wolfgang Röser als Mädchen, pardon Mann für alles. Er schreibt die Stücke, kümmert sich um den Verwaltungsaufwand, hat die Gesamtleitung und spielt selbst mit. In diesem Jahr als Paul Sesterhenn, der 1965 in der Polcher Gartenstraße eine Tankstelle betrieb, an der man nicht nur Treibstoff bekam, sondern auch das Neueste aus Polch erfuhr. „Tratsch an der Zapfsäule“ heißt die neue Inszenierung, die Ende November im @Viedel aufgeführt wird.

5 November 2025

Szenenfoto von 2024 — © VGV Maifeld
Szenenfoto von 2019.

Mundarttheater mit vielen Dialekten

Schrauber Paul Sesterhenn — User, © VGV Maifeld

Passend zum neuen Veranstaltungsort hat sich die Schauspielgruppe jetzt auch einen Namen gegeben: Ed aale Krangehaus-Theater. Gespielt wird am Freitag, 28., und Samstag, 29. November, um 19 Uhr sowie am Sonntag, 30. November, um 17 Uhr. Karten gibt es im Bürgerbüro der Verbandsgemeinde Maifeld in Polch.

In der Mundart oder in Hochdeutsch der Akteure werden wahre Geschichten aus dem alten Polch zum Besten gebracht. „Die Texte stehen in Hochdeutsch im Buch, so kann jeder frei sprechen so wie ihm der Schnabel gewachsen ist bzw. wie er es gewohnt ist“, erklärt Wolfgang Röser seine Devise: „Das klingt authentischer und die Laiendarsteller können sich frei entfalten.“ Im Ergebnis mischt sich Polcher Platt mit Koblenzer, Kölner Dialekt – je nach Herkunft der Akteure. Und wenn ein Darsteller keine Mundart spricht, dann halt Hochdeutsch. So werden die Geschichten für alle verständlich.

Polcher Originale aus dem Polch der 1960-er Jahre werden lebendig

Die Tankstelle war der heimliche Ortsmittelpunkt. Schrauber, Mopedfahrer, Landwirte, Totengräber, Bienenzüchter und viele andere trafen sich hier. Polcher Originale der 60-er Jahre. Einer Zeit, als die im alten Krankenhaus stationierte Schwester Savina (Vanessa Smirnov) mit ihrem Fahrrad zu den Kranken radelte, Paul Sesterhenn mit seinen Kumpanen „Bienen züchtete“, das Benzin nur 65 Pfennige kostete und Polch noch eine eigene Polizeistation hatte. Für die Kostüme sorgt Inge Röser, für die Technik Alexander Röser. Regie führt Michaela Vary, ausgebildete Schauspieler und Theaterpädagogin. Insgesamt 14 Laien stehen auf der Bühne.

Kartenvorverkauf im Bürgerbüro der Verbandsgemeindein Polch